50 Jahre RBS-Busbetrieb – 1990 bis heute

Die 90er Jahre

1984 hatten sich die Solothurn–Zollikofen–Bern-Bahn und die Vereinigten Bern-Worb-Bahnen zum Regionalverkehr Bern-Solothurn zusammengeschlossen. Und schon 1991 feiert der sogenannte „Automobildienst“ des RBS bereits sein 25. Jubiläum. Das jüngste Mitglied unter den Buslinien, die M2 von Zollikofen nach Breitenrain, erfreut sich einer stetig wachsenden Kundschaft. Auch sonst sind die Zahlen erfreulich. So werden mit 4,2 Millionen Fahrgästen stolze 11,8% mehr Reisende befördert als im Vorjahr. Die Zunahme an Pendlern macht auch den zeitweiligen Einsatz von grösseren Bussen auf den Linien M, P, A und B1 notwendig. Last but not least schickt der RBS seinen ersten Niederflurbus auf die Strecke. 1992 wird die Linie B4 ab Papiermühle nach Krauchthal an die Automobilgesellschaft Burgdorf und Umgebung abgetreten. Die Konzession für diese Verbindung wird an die Emmental-Burgdorf-Thun-Bahn EBT (spätere RM, heute BLS AG) übergeben, welche auch die Betriebsleitung übernimmt.

Auf der Linie P verkehren die Busse dank finanzieller Unterstützung der Gemeinde Ittigen neu im 6/9-Minutentakt, was wiederum kurze Umsteigezeiten in der Papiermühle ermöglicht und bessere Anschlüsse von Bern in das Eyfeld zur Folge hat. Durch diese Massnahmen gewinnt der Arbeitsort Eyfeld weiter an Attraktivität. Nach wie vor drängt sich auf Grund steigender Fahrgastzahlen der Einsatz von grösseren Bussen während der Spitzenzeiten auf. Diese Tatsache wiederum macht den Ausbau der bestehenden Haltestelleninfrastruktur notwendig (z.B. grössere Wendeschleifen). Verhandlungen mit den Strasseneigentümern dazu werden aufgenommen. Zwei weitere Niederflurbusse tragen zur Erneuerung des Fahrzeugparks bei. Diese sind mit Katalysatoren ausgerüstet und tragen so zum Umweltschutz bei. Einige ältere Busse im Fuhrpark werden nachträglich mit Russfiltern ausgerüstet und fortan werden sämtliche Autobusse ausschliesslich mit schwefelarmem Diesel betrieben.

In Unterzollikofen entsteht 1994 der neue „Bärenkreisel“. Die Baustelle erfordert das entgegengesetzte Einfahren der Linie H in die Haltestelle Unterzollikofen Bahnhof. Auf der Linie P macht sich der zunehmende Indiviualverkehr auf der Achse Grauholz- und Papiermühlestrasse negativ bemerkbar. In den Spitzenzeiten kommt es dadurch vermehrt zu Anschlussbrüchen an die Züge in der Papiermühle.

Allein 1994 leistet der Automobildienst des RBS rund 4’000 Kilometer auf Extrafahrten und über 9’000 Kilometer auf Bahnersatzfahrten. Der Betrieb geht insgesamt ohne nennenswerte Unfälle von statten.

(Im Bild ein Bahnersatzbus für die SBB aus den 2000er Jahren und der Autor, Jan Dunkelmann)

Im folgenden Jahr werden erstmals alle Haltestellenfahrpläne nicht mehr in aufwendiger Handarbeit erschaffen, sondern mit dem vielerorts bewährten Fahrplanprogramm MICROBUS am Computer erstellt.

Ein neues Linienkonzept für Bern Nord

Zum 30. Oktober 1995 schliesst das neue Linienkonzept Bern Nord bisherige Lücken im Verkehrsnetz der Berner Aussenquartiere. Dabei entstehen in Zusammenarbeit mit den SVB zwei Tangentiallinien. Die Linie A fährt nun jeweils von Montag bis Freitag während der Spitzenzeiten von Allmendingen/Sonnenfeld-Muri-Egghölzli via Ostring nach Breitenrain-Papiermühle-Kappelisacker. Damit gelangen Pendler ab Allmendingen und Muri ohne Umwege zu den Arbeitsplätzen im Breitenrainquartier, während die Fahrgäste aus dem Worblental die Arbeitsplätze im Bereich Ostring und Murifeld ebenfalls direkt erreichen.

Die neue Tangentialverbindung entwickelt sich in den folgenden Jahren sehr positiv. Immer mehr Fahrgäste benützen den Abschnitt Burgernziel-Breitenrain. Das Eidgenössische Turnfest in Bern (Juni 1996) fordert den RBS besonders stark und auch während der BEA werden die zusätzlich angebotenen Extrafahrten zum Messegelände rege von der Bevölkerung genutzt.
Grossbaustellen wie das Anheben der Stauffacherbrücke (für die Doppelstockzüge der SBB) oder die „Entflechtung von Schiene und Strasse“ in Schönbühl bringen planerischen Aufwand für den Automobildienst und Unannehmlichkeiten für die Pendler mit sich. In Schönbühl bricht dadurch das Fahrgastaufkommen im Folgejahr sogar um 15% ein.

Fortschritte in der Technik

Seit dem 20. Februar 1996 sind in den Gelenk- und Normbussen Leuchtdioden-Haltestellenanzeigen gut sichtbar an der Decke angebracht. Dadurch weiss jeder Fahrgast, wo er aussteigen muss. Ausserdem trägt das Fahrpersonal ab August Namensschilder.
Auf der Linie I kommt ein attraktiver Mini-Citybus (Kleinbus) zum Einsatz. Er verfügt über einen stufenlosen, durchgehend niederflurigen Boden und gar eine Schnellabsenkanlage (Kneeling). Angetrieben wird er von einem schadstoffarmen Benzinmotor.

1997 steht die nächste Ausschreibung für die Beschaffung von sieben neuen Bussen an. Von acht Teilnehmern werden drei Anbieter in das nähere Auswahlverfahren einbezogen und deren Produkte bei Probefahrten im Linienbetrieb gründlich getestet. Erstmals können dabei auch unsere Fahrgäste dank Umfragen indirekt beim Auswahlverfahren aktiv mitwirken. Im Herbst 1998 gelangen die sieben neuen MAN-Niederflurbusse vom Typ NL313 zum Einsatz. Erstmals sind die Busse mit einer mechanischen Rollstuhlrampe ausgerüstet, wodurch auch über 100 Kilo schwere Elektrorollstühle problemlos in den Bus gelangen. Die fünf älteren Niederflurbusse aus den Jahren 1991-1993 werden mit eben dieser Rampe nachgerüstet.

Noch immer sind die Linien A und P im Abschnitt Kappelisacker-Breitenrain vom hohen Verkehrsaufkommen und den daraus folgenden Staus geplagt. Um die Situation weiter zu entschärfen, werden dank der Mithilfe von Behörden diverse bauliche Massnahmen in der Papiermühle und dem Eyfeld getroffen. Trotzdem sind weitere Busprioritäten durch separate Busspuren oder Lichtsignalanlagen auf dieser, aber auch auf anderen Streckenabschnitten innerhalb des RBS-Busnetzes in den kommenden Jahren unumgänglich.

Der bisher auf dem Ittiger Ortsbus eingesetzte VW-Kleinbus gelangte 1999 zusehends an seine Kapazitätsgrenzen. Aus diesem Grund verkehrt seit November ein Mercedes-Benz Midibus vom Typ O 520 „Cito“ mit dieselelektrischem Antrieb auf den schmalen Quartierstrassen. Der Bus ist für zwei Jahre vom Hersteller gemietet. Leider befriedigt der Bus auf Grund konstruktiver Merkmale nicht ganz. Eine Alternative gibt es zu dieser Zeit auf dem Busmarkt jedoch noch nicht, weshalb in Zusammenarbeit mit dem Hersteller umfangreiche Anpassungen am Fahrzeug vorgenommen werden und der Betrieb vorerst fortgesetzt wird.

Ausbau des Fahrplans trotz Sparkurs

Trotz Sparkurs versucht der RBS den Fahrplan auszubauen und damit die Angebotsqualität sicher zu stellen. So werden auf den Linien B, SCH und M in den Spitzen zusätzliche Kurse gefahren und der Takt weiter verdichtet. Die Kehrseite dieses Angebotes ist der Wegfall der Haltestelle Kasernenstrasse auf der Linie M. Ferner wird Bäriswil auch morgens nur noch alle 30 Minuten bedient und auf der Linie H wird zugunsten eines durchgehenden 15-Minutentakts das Sportzentrum Hirzenfeld nicht mehr angefahren.

Das neue Jahrhundert hält Einzug

In 23 Jahren nach Eröffnung des Buxi in Bolligen hat sich die Zahl der Reisenden auf rund eine Million Fahrgäste erhöht. Die Kapazität der bisher eingesetzten Midibusse genügt insbesondere in den Morgenspitzen nicht mehr aus. Deshalb kommen im November zwei Neufahrzeuge und ein Occasionsbus mit jeweils 10,5 m Länge zum Einsatz. Diese Busse bieten 50% mehr Sitzplätze als die bisher eingesetzten Fahrzeuge. Mit der Beschaffung von weiteren vier Bussen soll bis 2002 das Ziel erreicht werden, auf dieser wichtigen Tangential- und Ortsbuslinie nur noch Niederflurbusse einzusetzen.

Umstellung der Linie Z auf Busbetrieb am Abend

Wenige Kilometer weiter östlich in Zollikofen, bringt der 20.Juni 2001 eine weitere Veränderung auf dem Busliniennetz. Die Bahnlinie zwischen Bern und Unterzollikofen wird abends auf Busbetrieb umgestellt. Offiziell reden wir dabei über den „Bahnersatz auf der Linie Z nach 20:00 Uhr“. Damit soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verbessert werden, welche nun spätabends nicht mehr an menschenleeren Bahnhöfen auf den nächsten Zug warten müssen (Stationen Tiefenau und Felsenau). Ein weiterer Aspekt sind jährliche Einsparungen von 130’000 CHF. Für den Betrieb werden zwei Gelenkbusse benötigt. Diese werden vom BSU (Busbetrieb Solothurn und Umgebung) zugemietet. Dabei handelt es sich übrigens um die ersten niederflurigen Busse dieses Typs beim RBS.

Ein Jahr später – am 15. Dezember – wird in Zusammenarbeit mit BERNMOBIL die Linie 33 von Worblaufen über Zollikofen nach Bremgarten feierlich eröffnet. Der Versuchsbetrieb läuft zunächst für die kommenden drei Jahre. Das Angebot wird von den Fahrgästen geschätzt und so gehört die Linie 33 ab 2005 bereits zum kantonalen Grundangebot des öffentlichen Verkehrs.

Umbenennung der Linien 2004

Mit dem Fahrplanwechsel zum 12.12.2004 – dem grössten in der Schweizer Bahngeschichte – werden sämtliche Linien des RBS von Buchstaben auf Zahlen umgestellt. Nachfolgend eine tabellarische Gegenüberstellung:

Bisher Neu Verbindung (neu)
H 34 Hirzenfeld – Unterzollikofen (ab 20:00 Uhr Hirzenfeld-Bern HB)
M/M2 36 Münchenbuchsee Hüslimoos – Breitenrain
SCH 38 Schönbühl – Bäriswil / Mattstetten
A 40 Kappelisacker – Gümligen Sonnenfeld / Allmendingen
P 41 Kappelisacker – Breitenrain
I 43 Talgut Zentrum – Kappelisacker – Talgut Zentrum (Ortsbus)
B 44 Bolligen Bahnhof – Gümligen Sonnenfeld
B3 44 Bolligen Bahnhof – Gümligen Sonnenfeld
B1 46 Bolligen Bahnhof – Habstetten Rössli
B2 47 Bolligen Bahnhof – Lutertal (später umbenannt in Mannenberg)

 

Kurze Zeit später folgt die schrittweise Einführung des RBL, dem Rechnergesteuerten-Betriebsleit-System. Es unterstützt das Fahrpersonal bei der Einhaltung des Fahrplans und erleichtert die Koordination und Disposition der Busse für die Betriebsleitstelle insbesondere während den Hauptverkehrszeiten.

Die „gelbe Episode“

Im Dezember 2007 wird der RBS Postautounternehmer. Mit seinem Knowhow, eigenem Personal und neuen Fahrzeugen stellt er das öffentliche Transportangebot ab den Stützpunkten Obergoldbach und Worb Dorf sicher. Auf die optimale Anbindung zwischen den Postautos und den Zügen der Linie S7 und G ab Worb Dorf und Boll-Utzigen wird dabei besonders Wert gelegt. Leider findet die „gelbe Episode“ vier Jahre später aufgrund von Differenzen zwischen Postauto und dem RBS ein Ende. Von da an fahren die gelben Busse wieder unter der Eigenregie von PostAuto Schweiz.

Mit der Europäischen Meisterschaft im Fussball – der EM 2008 – kommt ein gewaltiges Spektakel nach Bern und beschert dem Busbetrieb so manche unvergessliche Fahrten und Begegnungen mit Menschen. Die Holländische Nationalelf spielt gleich an zwei Tagen in unserer Hauptstadt und lockt dementsprechend viele „Oranjes“ nach Bern. Diesem Zufall und nicht zuletzt auch wegen der farblichen Verwandtschaft zu den Niederländern ist es geschuldet, dass der RBS zahlreiche Marketingaktionen lanciert und so die Aufmerksamkeit während der EM auch ein Stück weit auf sich zieht. Wir widmen den Holländern gar einen ganzen Werbebus – den „Oranje-Bus“. Bei einem Anlass in der Niederländischen Botschaft wird der Bus von den Spielern handschriftlich signiert.

Daneben gibt es zahlreiche betriebliche Anpassungen und Änderungen in der Linienführung auf den Linien 36/40 und 41. Die Moonliner verkehren während dieser Zeit jede Nacht, wobei die Beförderung der Fahrgäste kostenlos ist. Sämtliche Busse fahren beflaggt und die Radkappen sind mit einer Klebefolie optisch als Fussbälle geschmückt.

Gleich im Anschluss an die EM beginnen die Umbauarbeiten am Wankdorfplatz. Die Reise mit den ansonsten schon von Betriebsstörungen geplagten Linien 40/41 werden auch während dieser Grossbaustelle zur Geduldsprobe für unsere Fahrgäste und das Fahrpersonal.

Der Hybrid im Test

Im Jahre 2009 testet der RBS erstmals zwei Hybridbusse auf seinem Liniennetz. Die beiden Bushersteller heissen VOLVO und MAN. Beide tragen ein ökologisch anmutendes, grünes Farbkleid. Die Technik unter der Verkleidung ist indessen bei beiden Bussen unterschiedlich. Während der Testeinsätze im scharfen Linienbetrieb werden Treibstoffeinsparungen von bis zu 20% gemessen. Den VOLVO-Hybridbus testete der RBS ab 2010 drei Jahre lang auf seinem Netz. Der Bus erhielt ein vollständig orangenes Farbkleid.

Bezüglich der Treibstoffeinsparung übertraf der Bus die Erwartungen. Allerdings gab es auch negative Seiten: Auf gewissen Linien verfügte der Testbus über zu wenig Leistung, er konnte insbesondere bei Steigungen zu wenig schnell beschleunigen. Darunter litt die Fahrplanstabilität. Dies war ein grosses Manko, da Pünktlichkeit und das Einhalten von Anschlüssen Priorität haben. Die Profile der Fahrstrecken unterscheiden sich stark voneinander: Topographie, Strecken inner- oder ausserorts und die tägliche Verkehrsbelastung haben einen grossen Einfluss auf die Effizienz von Fahrzeugen. Deshalb sind etwa Hybridbusse für gewisse Linien – und damit auch für gewisse Transportunternehmen – besser geeignet als für andere.

Zum Fahrplanwechsel 2013/14 übernimmt der RBS in der Region Lyss-Bucheggberg elf Buslinien von Postauto und führt in Jegenstorf einen neuen Ortsbus ein. Folgende Buslinien fährt der RBS ab 15. Dezember 2013:

Linie Verbindung
362 Lyss–Schnottwil
363 Lyss–Grossaffoltern–Messen
364 Ortsbus Lyss
367 Ortsbus Lyss
368 Ortsbus Lyss
871 Messen–Jegenstorf
872 Ortsbus Jegenstorf
881 Bätterkinden–Kräiligen–Lohn-Lüterkofen
883 Messen–Limpach–Bätterkinden
884 Bätterkinden–Utzenstorf–Koppigen
8/898 Zollikofen–Büren a.A.-Solothurn

Dank der zentralen Bahn-Bus-Leitstelle in Worblaufen kann der RBS die Anschlüsse in Zollikofen, Bätterkinden, Jegenstorf und Solothurn von Bus auf Bahn besser koordinieren und damit die Umsteigesituationen für die Fahrgäste verbessern. Für mehr Komfort sorgen auch die neuen Fahrzeuge, die auf den zwölf Linien eingesetzt werden. Sie sind alle mit Klimaanlage und entsprechen dem neuesten Abgasstandard Euro 6.

Weitere dreizehn Busse ersetzen ältere Fahrzeuge aus den Jahren 1998-2002. Die neuen Busse warten mit Klimaanlage und zur Fahrgastinformation mit Doppelmonitoren auf. Der eine Monitor orientiert fortlaufend über die nächste Haltestelle und den weiteren Streckenverlauf, während der andere Nachrichten, Werbung, aber auch betriebliche Informationen publiziert. Diese Doppelmonitore wurden nach und nach auch in den bestehenden Fahrzeugen nachgerüstet.

Ende 2014 erfährt das Busliniennetz erneut einen Ausbau. Die Linie 41 wird ab Kappelisacker bis nach Zollikofen Bahnhof verlängert und fährt im Raum Wankdorf neu in beiden Richtungen über die Haltestellen Wyler und Markuskirche. Im Eyfeld kommt für die Linien 40/41 neu die Haltestelle Pulverstutz dazu. Die Linie 40 fährt ab Guisanplatz nunmehr direkt nach Kasernenstrasse (Breitenrain nicht mehr bedient) und wird dafür auf dem Linienast nach Sonnenfeld via Gümligen Bahnhof geführt. Die Linie 44 wendet ab diesem Zeitpunkt beim Bahnhof Gümligen, wodurch die Fahrplanstabilität verbessert wird. An Sonn- und Feiertagen gilt das bisherige Konzept. In Lyss wird die Ortsbuslinie 364 ab Lyssbachpark um sechs Haltestellen verlängert. Ausschlaggebend hierfür war eine Initiative von Gemeinde und ansässigen Industriebetrieben. Zu diesem Zweck wird ein weiteres Fahrzeug erworben.

Der Bus im Stau

Bis zum heutigen Tag herrscht im Grossraum Bern zu den Hauptverkehrszeiten oft stockender Kolonnenverkehr und die RBS-Busse fahren dadurch verspätet. Das beeinträchtigt die Fahrgäste und belastet das Fahrpersonal. Betroffen sind insbesondere der Raum Wankdorf mit der Papiermühlestrasse, die Strecke zwischen Worblaufen und Zollikofen sowie die Bolligenstrasse bei Ostermundigen. Also die Buslinien 36/40/41 und 44. Verantwortlich sind das hohe Verkehrsaufkommen auf den Hauptverkehrsachsen, aber auch Grossveranstaltungen, Baustellen sowie Rückstaus bei Autobahnanschlüssen und Lichtsignalanlagen. Konkret verzeichnete der RBS beim Busbetrieb im Jahr 2015 an 189 Tagen schwere Störungen mit Verspätungen von zehn Minuten oder mehr und Anschlussbrüche. Das bedeutet praktisch jeden Werktag ausserhalb der Ferienzeit eine ungenügende Angebotsqualität. In Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern sollen punktuelle Massnahmen zu Verbesserungen führen und so diese unbefriedigende Situation entschärft werden.
Weitere Informationen zum Thema im RBS-Blog.

Zusammenarbeit Bigler Transport – Hand in Hand seit 1982

Mit Eröffnung der Linie A erhielt die heutige E.Bigler Transporte AG den Auftrag, die neue Buslinie von Bern Egghölzli nach Rubigen zu betreiben. Dank diesem Auftrag erhielt die Firma zu ihrer traditionellen Kehrrichtabfuhr ein zweites Standbein hinzu. Die damalige SZB kam so dem Wunsch der Gemeindeverwaltung Muri nach, den Fahrdienst am ein lokales Unternehmen zu übertragen. Die Zusammenarbeit mit der Firma Bigler war ausgezeichnet und so kamen mit dem Worber Ortsbus (Linie L) oder dem Nachtbus Bern – Muri – Worb weitere Aufträge hinzu.

Heute fährt die E.Bigler Transporte AG auf den Linien 40/44/46/47 und dem Moonliner 4. Den Fahrgästen fällt dies indessen wohl kaum auf. Die Fahrzeuge gehören dem RBS und das Personal trägt die RBS-Uniform.

Auch nachts für unsere Kunden im Einsatz – der Moonliner

Erste Nachtbusse fahren bereits Mitte der 70er-Jahre zum Silvester. Ab 1982 fahren die Busse erstmals regelmässig in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag. Der weitere Ausbau dieses Angebots mündete 1997 schliesslich in der Neuorganisation der Nachtbusse mit Gründung der NLG Nachtliniengesellschaft. Zu Beginn sind fünf Unternehmen am Betrieb unter dem Markennamen „Moonliner“ beteiligt. Ein Einheitstarif und einheitliche Abfahrtszeiten, welche an die Ankunft der letzten Züge in Bern angepasst sind verhelfen der Nachtliniengesellschaft und ihrem Moonlinernetz in den darauffolgenden Jahren zu weiterem Aufschwung. Heute verkehren ab Bern über zwanzig Moonlinerlinien in alle Himmelsrichtungen. Vier davon fährt der RBS mit seinen eigenen Bussen. Es sind dies die Linien M1 nach Münchenbuchsee Hüslimoos / bzw. Jegenstorf, der M2 nach Boll-Utzigen, der M4 nach Worb Dorf und der M10 nach Lyss-Biel.

Wo unsere Busse ihr Zuhause haben

Der in den letzten fünf Jahrzehnten stetig wachsende Fahrzeugpark forderte auch eine entsprechende Infrastruktur. Zwischen 1971 und 1981 wurden die Busse in einer Halle hinter dem Bahndepot in Worblaufen eingestellt und gewartet. Das Gebäude wurde viele Jahre später ausgebaut und dient heute dem Strasseninspektorat Mittelland Nord zur Unterbringung seiner Fahrzeuge und Maschinen. Am 4. März 1981 konnte die damalige SZB an der Hubelgutstrasse 4 in Worblaufen ihre neue Busgarage in Betrieb nehmen. Die beiden Gebäudetrakte mit Einstellhalle, Personalräumen und einem Werkstattplatz wurden in nur acht Monaten Bauzeit errichtet.

 

Weil das Busnetz in den Achtzigerjahren stark anwächst, gelangen die Kapazitäten der neu errichteten Garage schon bald an ihre Grenzen. Daher wird der Bau 1991 durch eine Buseinstellhalle, einen zusätzlichen Werkstattplatz, die Waschstrasse sowie Büro- und Personalräume erweitert. Mit dem Bau des Bürogebäudes „W200“ in Worblaufen verlor der RBS Parkfläche. Daneben gewann der Fahrzeugpark weiter an Grösse, weshalb ab 2004 der vordere Hallenteil des Bahndepots II in Worblaufen zur Unterbringung von fünf Bussen umgenutzt wurde.

In dieser Form besteht die RBS-Busgarage bis heute. Seit einigen Jahren läuft die Suche nach einem neuen Standort, da die Infrastruktur nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entspricht. Weitere Busse der RBS-Flotte sind nachts bei der Firma E.Bigler Transporte in Gümligen abgestellt. Letztere verfügt seit geraumer Zeit über eine neue Einstellhalle. Die Busse, welche für die Linien in Lyss und dem Bucheggberg bestimmt sind, werden an den beiden Standorten Waltwil und Arch garagiert. Wartungen und Reparaturen an unseren Bussen werden in der Busgarage Worblaufen und teilweise auch in der BSU-Garage in Zuchwil vorgenommen. Unfallschäden an der Karosserie werden durch regionale Partner in Bern und Solothurn professionell vorgenommen.

Merci fürs Lesen und Danke, dass Sie auch weiterhin mit uns fahren!

Zum ersten Teil der Reihe geht es hier.

Gewinnspiel

 

Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner wurden informiert.

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